Das aus Bündner Schiefer bestehende Schanfigg mit weichem und brüchigen Gestein ist für die Ingen-ieure baulich eine Herausforderung Es sind viele Kunstbauten erforderlich; neunzehn Tunnels, zwölf Lawinenschutz - Galerien und zweiundfünzig Brücken. Auf dieser Ansicht fährt ein Zug bei St. Peter über einen dieser Viadukte.
Hin und wieder findet des Sammler ein seltenes
Unikat, welches sich unter anderem auch nicht ei-gnet, um seinen Liebsten schöne Feriengrüsse zu schicken. Ein solches Photo hat der Verlag Andre Mané aus Rorschach aufgenommen, den Eisenbahn Liebhaber freut's.
Hier sind wir in Grindelwald
zu Besuch. Im Bahnhof war-tet ein Zug mit einer der sechs HG 3/3 Dampflokomotiven vor imposanter Bergkulisse auf Reisende. Bereits um 1914 ist die Berner Oberland Bahn elektrifiziert und die Direktion beschliesst, ein paar Ihrer Loks zu verkaufen. Das kommt der ChA Bahn gelegen, braucht sie doch geeignete Maschinen für ihre Transport- und Bauzüge.
Während der Bauzeit sind die
Lokomotiven No 2 und 4 im Einsatz Sie dienen aber auch als Vorspann der Abnahme-züge, bevor die Strecke offiziell
eingeweiht wird. Mit dem elek-trischen Betrieb werden die Loks nur noch sporadisch im Güterverkehr eingesetzt. 1918
und 1920 verkauft die ChA die Lokomotiven, es gibt für sie keine Verwendung mehr. Eine der Maschinen photographiert A. Reinhardt in St. Peter.
Eine neuartige Bauweise kommt bei der Gründjitobel sowie der Langwieser Brücke zum Zuge. Anstelle eines Viadukts mit mehreren Öffnungen entsteht ein Eisenbeton Bauwerk mit einer grossen Spannweite Der Gefahr, dass Pfeiler im Fluss-lauf unterspült werden, kann damit erfolgreich begegnet
werden; seit dem Bestehen der Bahn konnte die Erosion diese Brücken kaum beschädigen.
Die hübsche Station Peist. Alle fünf Zwischenstationen, Lüen-Castiel, St. Peter-Molinis, Peist, Langwies und Litzirüti baut der Aroser Architekt Alfons Rocco in einer neuartigen Normbau-weise. Er richtet seine Stations-gebäude weniger auf einen aus-geprägten Güterumschlag aus, sondern stellt eher das Wohn-haus mit einem angegliedertem kleinem Güterschuppen in den architektonischen Mittelpunkt.
Die Attraktion der 25 Kilometer langen Linie ist der Langwieserviadukt. Die Stahlbeton Bogenbrücke findet als erste betonierte Eisenbahnbrücke dieser Grösse weltweite Beachtung.. Die Bauarbeiten starten im August 1912 und enden m Dezember 1914, der Gesamtleiter für Planung und Bau war Ingenieur Hermann Schürch. Den Zuschlag für die Ausführung erhielt die Firma Züblin und Cie., Basel Es ist die grösste Brücke in Graubünden mit einer Höhe von 62 m und einer Länge von 284m, die Baukos-ten betragen CHF 625'000.--
Der Viadukt, aufgenommen talwärts in Richtung Chur.
Der Viadukt, photographiert talaufwärts in Richtung Arosa.
Ankunft in Arosa. Bis weit ins 19. Jahrhundert ist Arosa ein weltabgeschiedenes Walsersdorf, dessen Einwohner von der al-pinen Viehwirtschaft leben. Es besteht durch das enge Ples-surtal nach Chur keine Stras-se: die Verbindung zur Aussen-welt sind die beschwerlichen Passwege über die Strelakette nach Davos. Die ersten Som- merfrischler verbringen ab 1870 ihren Sommerurlaub in privaten Unterkünften.
Der touristische Aufschwung setzt um 1883 ein, als der in Davos von einem Lungenleiden geheilte deutsche Arzt Otto Hedwig Arosa als Luftkurort entdeckt. 1890 wird die Stras-se gebaut und damit Sanato-rien, Heilstätten und Hotels. 1893 entsteht das für gehobe-nen Standard noble Grand Hotel, 1897 nimmt Arosa das erste Elektrizitätswerk in Be-trieb. Der definitive Booster kommt mit der ChA Bahn.
Mit deren Eröffnung um 1914 wird Arosa zum eigentlichen Weltkurort. Der Gesundheits- und Wintertourismus floriert 1938 werden die ersten Skilif-te die gebaut, 1945 mit dem Hörnlilift der längste Skilift der Schweiz. Wie auf dieser Karte ersichtlich ist einiges los. Die Kutscher warten auf den ankommenden Zug, um deren Kurgäste zu den Hotels und Sanatorien zu chauffieren.
Der Bahnhof Arosa zur Zeit der Bahneröffnung. Die beiden Zürcher Architekten Meier und Arter
errichten den Hochbau, welcher sich von den anderen Stationen deutlich unterscheidet. Auf Gleis 1 wartet eine längerer Zug auf die Abfahrt. Interessant, wie viel Bahnhofpersonal sich um den Bahn-betrieb kümmert und um das Wohl der Gäste sorgen. Die Karte wird zwei Jahre nach der Eröffnung im Sommer 1916 abgestempelt und an die Bäckerei Eggenberger nach Grabs St. Gallen versendet.