Politiker Graubündens um Thomas von Albertini zusammen mit einigen Bahnpionieren verwirklichen

die Vision einer Gebirgsbahn gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Auf Initiative des Nieder-länders Willem Jan Holsboer gründen sie im Februar 1888 die Schmalspurbahn Landquart-Davos AG. Der Spatenstich erfolgt im selben Sommer und bereits ein Jahr später kann die Verbindung

Landquart - Kosters festlich eingeweiht werden. 1890 fahren die Dampfzüge durchgehend nach Davos. Die Jugendstilkarte dokumentiert das Dorfzentrum sowie das Bahnhofgelände in Landquart.

Säuberlin & Pfeiffer S. A. Vevey
Säuberlin & Pfeiffer S. A. Vevey

Die ersten fünf Dampfloks Graubündens bestellt die Landquart Davos Bahn bei der SLM. Es sind leichte G 3/4 Maschinen mit den

klangvollen Namen Rhätia

Prättigau, Davos, Engadin und Flüela. Weitere 3 Loks, die Landquart, Chur und Thusis folgen 1896. Sie werden auf der neu eröff-neten Strecke Landquart- Chur-Thusis eingesetzt.

In Landquart befinden sich die Rh.B Hauptwerkstätte. Erkennbar sind die Bahn-hofanlagen mit dem Em-pfanggebäude, dem Güter- schuppen sowie dem Hotel Landquart. Von der SBB umsteigende Reisende kön-nen die gedeckte Galerie zur Rh.B benützen. Davor 

stehen ein paar Personen-wagen, ein Zug mit einer

G 3/4 verlässt Landquart  in Richtung Chur.

   

J. Fetzer Ragaz, gestempelt 19. Juni 1905
J. Fetzer Ragaz, gestempelt 19. Juni 1905

Ein weiterer Zug mit einer Dampflok G 4/5 wartet auf seine Fahrgäste. Die

Karte ist kräftig coloriert; von den Proportionen der Lok zur Galerie vermute ich, dass an dieser Karte  gebastelt wurde. Auf dem Ansichtskartenmarkt gibt es einige Übersichtsaufnah-men vom Bahnhof Land-quart, selten sind Karten mit einem integrierten Zug in Grossformat zu finden.

W.Z.St..L. 587, frankiert, aber nicht gestempelt
W.Z.St..L. 587, frankiert, aber nicht gestempelt

Edition Photoglob Zürich
Edition Photoglob Zürich

Nach Verlassen der Station Malans fährt der lange

Zug in die Klus, einem schluchtenartigen Eingang am Anfang des Prättigaus. Vorgespannt ist eine der beiden G 2/2 + 2/2 Dampfloks, die No. 6 "Scaletta" oder

die No 7 "Albula". In den ersten Jahren nach der Er-öffnung ist das Verkehrsaufkommen unerwartet stark angestiegen, so dass für dessen Bewältigung neue Wagen und Lokomotiven vonnöten sind. Bei den Lokomotiven entscheidet man sich zugunsten der Münchner Firma Maffei. 1891 liefert die Fabrik die oben genannten Mallets. Mit 430 PS und vier Antriebsachsen sind sie einiges stärker als die herkömmlichen G 3/4 mit 250 PS. Diese kommen auf den steilen Steigungen an ihre Grenzen und sind bis anhin nonstop im Einsatz. Der erforderliche Unterhaltsdienst wird vernachlässigt, was regelmässig zu Betriebsausfällen führt.

Eine schöne Ansichtskarte vom Bahnhof Schiers, der noch von grünen Matten und Obstbäumen umgeben ist..  Heute sieht es hier natürlich anders aus. Der Personenzug, gezogen von einer G 4/5, ist unterwegs in Richtung Klosters. Dass Bahnhofgebäude gibt es lei-der nicht mehr. 2021 wird es durch einen Brand voll-kommen zerstört, dies nach einer Brandstiftung.

 

Verlag Papeteria Tavanna Schiers, gestempelt 16. Dezember 1914
Verlag Papeteria Tavanna Schiers, gestempelt 16. Dezember 1914

Kartenverlag E. Forster Weinfelden
Kartenverlag E. Forster Weinfelden

Im Juni 1910 sucht ein Jahrhundert Hochwasser 

das Prättigau heim. Die 

Landquart reisst fünfzehn Brücken weg, so dass Bahn und Strasse längere Zeit unterbrochen sind. Heftige Regenfälle und der Föhn, welche die Schneemassen in den Höhenlagen schnell schmelzen lassen, lösen die grosse Ueberschwemmung aus. Dieses Dokument zeigt das zerstörte Trassee zwi-schen Fideris und Dalvaza.

E. Forster Weinfelden
E. Forster Weinfelden

Auch die Gleisanlagen in  Jenaz werden arg beschä-digt Mehr Glück hat das kleine Aufnahmegebäude; es übersteht das Hochwas-ser ohne grossen Schaden. 


Verlag Kompèr Janett, gestempelt 03. Juni 1914
Verlag Kompèr Janett, gestempelt 03. Juni 1914

Der Bahnhof von Fideris empfängt die Kurgäste des

Bades mit einem herrlichen

Welcome Blumenschmuck Diese Anlage entwickelt sich um die Jahrhundert-wende zum bedeutendsten Mineralbad Graubündens. Nach dem ersten Weltkrieg bleiben die Gäste aus, mit dem Beginn des zwei.ten Weltkrieges muss das Bad

aus wirtschaftlichen Grün-den schliessen.

Photograph unbekannt, gestempelt 01. September 1913
Photograph unbekannt, gestempelt 01. September 1913

Diese seltene Fotographie entsteht in Küblis und dokumentiert ein paar Sparten des Bahndienstes

Es ist ein privates Photo; eher eine Erinnerung und weniger als Postkarte für den kommerziellen Ver-sand gedacht. Der Turm befindet sich bei der Aus-fahrt in Richtung Fideris und dient den Männern als Depot. Daneben steht die ehemalige Lokremise.


Von Landquart bis Küblis

ist die Steigung der Bahn relativ moderat. Nun folgt

ein steiler Part mit einer  Steigung von maximal 44 Promille. nach Klosters. 

Auf der rechten Seite des Bahnhofs ist der Turm der obigen Fotographie zu

erkennen, auf der linken Seite das Bahnhofrestau-rant. Die Felder davor sind noch völlig unbebaut.

Verlag J. Marguth, gestempelt 04. Oktober 1914
Verlag J. Marguth, gestempelt 04. Oktober 1914

Pech beim Unwetter von 1910 hat auch die Eisen-

bahnbrücke bei Dalvazza. Das Bahngeleise ist völlig verschwunden. und eigent-lich sollte sich das Fluss-bett innerhalb der beiden Brückenenden befinden. Es ist daher gut vorstellbar, 

mit welcher Gewalt die 

Wassermassen von den Bergen ins Tal rauschten. Glücklicherweise wird das Dorf selbst verschont.

 

Phot. J. Margruth Conters
Phot. J. Margruth Conters

Weltpostverein, gestempelt 22. Februar 1904
Weltpostverein, gestempelt 22. Februar 1904

Die einfachste Möglichkeit, 

zur Pension Schweizerhaus

in Klosters "Dörfli" zu ge-

langen, ist die Anfahrt mit der Rhätischen Bahn. Die Feriengäste erwarten Ruhe, Frieden und Erholung pur. Dabei ist eine Wanderung in die grossartige Bergwelt natürlich ein Genuss. Mir gefällt diese Jugenstilkarte; liebevoll gestaltet und mit sehr schön photographierten Sujets!


R. Dolf Bazar Klosters, gestempelt 04. März 1905
R. Dolf Bazar Klosters, gestempelt 04. März 1905

Nach zwei Stunden Fahrt erreicht die Eisenbahn den Kopfbahnhof Klosters; eine weitere Stunde wird nach Davos benötigt. Neben dem im Chalet- Stil gebauten Bahnhof steht eine Mallet.  Auf der zweiten Abbildung überquert ein Zug die ur-sprüngliche Fachwerkbrücke. Gebaut 1889, steht sie bis zum Bau des Kehrtunnels und dem Umbau des Bahn-hofs anno 1931, in Betrieb.

A. Büchli Klosters, gestempelt 24. Juni 1912
A. Büchli Klosters, gestempelt 24. Juni 1912

Noch ist Klosters ein beschaulicher und ruhiger Kurort. Mit der Eisenbahn gerät das Dorf aber in touristische Aufbruchstimmung und profitiert von ihrem Zubringerdienst. Gut für das Grand Hotel Vereina, welches sich hinter dem Bahnhof befindet.