Lokomotiven der alten Generation

Einige Lokomotivtypen habe ich bereits im Kapitel Engadin vorgestellt. 1922 ist das gesamte Netz der Rhätischen Bahn elektrifiziert. Der Dampfbetrieb ist eingestellt und das Unternehmen braucht weitere Elektroloks. Deshalb werden 15 starke Ge 6/6 I Lokomotiven mit den Nummern 401-415 bestellt.

Werkphoto SLM/BBC
Werkphoto SLM/BBC

Wer liebt sie nicht, das einzigartige Rh.B Krokodil, gebaut 1921 - 1929 von der SLM/BBC und MFO. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 55km und 1076 PS gehören sie zu den schnellsten und stärksten Schmalspurlokomotiven. Heute steht die Ge 6/6 No 402 im Verkehrshaus Luzern, die 414 und 415 behält die Rhätische Bahn für historische Fahrten. 

Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Auf dieser seltenen und privaten Aufnahme erhält das Krokodil 402 seinen letzten Schliff. Der Lok fehlen diverse Details wie Laternen, Schläuche oder der Stromabnehmer. Ob es sich um eine Revision oder den Neubau handelt, ist für mich nicht klar. Interessant wäre auch zu wissen, wo und in welcher Montagehalle sich die Lok befindet.

Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Dasselbe Krokodil wartet in neuem Kleid auf seinen Gegenzug. In meiner Kind heit unternahm ich einige 

Bahnausflüge im Stück-gutgüterzug. Vorgespannt war immer ein Krokodil und dieses rangierte sich von Thusis nach Samedan von Bahnhof zu Bahnhof durch. An den Klang der Getriebestangen und an der Geruch des warmen Schmierfettes kann ich mich noch heute bestens erinnern. 

Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Der Glacier Express ist in Disentis eingetroffen. Die Lokomotiven wurden bereits ausgetauscht und die HGe 4/4 wird den Zug bis Brig übernehmen. An erster Stelle befindet sich der Mitropa Speise-wagen welcher bis nach Andermatt mitfährt. Er wird mit dem entgegen-kommen Glacier wieder zurückfahren. Das Kro-kodil verlässt auf Befehl 

des Vorstands in Kürze das Gleis 1.


Verlag BVA Lausanne
Verlag BVA Lausanne

Zwischen Muot und Preda überquert die Ge 6/6 No 411 mit Personenwagen aus der Anfangszeit den Albula Viadukt III. Ausnahmsweise habe ich auf dieser Seite eine Reproduktion des BVA Verlags veröffentlicht (und noch drei weitere), da mir diese Aufnahmen besonders gefallen. Der Standort ist gut gewählt, der Zug perfekt im Bild und durch die schöne Tiefenschärfe entsteht ein 3D Effekt.

Auch dieses Aufnahme ist ein photographisches Schmuckstück. Es wurde in den letzten Abend- stunden photographiert. 

Dabei kommen die Ge-triebestangen der Ge 6/6 No 403 sehr schön zur Geltung. Der Zug macht in Bergün einen kurzen Zwischenhalt, bevor er weiter talabwärts nach 

nach Filisur fährt. Das Photo wurde gem. BVA Ende der 1940er Jahre aufgenommen.

Verlag BVA Lausanne
Verlag BVA Lausanne

Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Auf der Engadin Bahn verkehren sieben Loks der Serie Ge 2/4 mit den 

Betriebsnummern 201 - 207. Die 207 befindet sich im Originalzustand im Verkehrshaus Luzern, die No 206 als Denkmal bei Fribourg, die No 205 wartet auf die Renovation durch den Club 1989 in Filisur und die No 204, heute 222 wird als hi-storische Lok aufbewahrt.


Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Eine schöne Frontansicht der Ge 2/4 No 221, aufgenom- men in Pontresina. Sie stammt aus den ersten Tagen der Engadiner Linie mit der ursprünglichen No 203. Zusam-men mit der No 222 leisten diese beiden Loks einige Jahre Vorspanndieste am Albula. Im Jahr 1998 wird die No 221 abgebrochen.

Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Die Rhätische Bahn wird von Unglücken nicht ver-schont, sei es durch Ein- flüsse von Aussen oder menschlichem Versagen. Am 01. August 1952 fährt ein Zug von Spinas her kommend mit über-höhter Geschwindigkeit

in die Einfahrtskurve bei Bevers. Er entgleist. Zwei Wagen stürzen über die Strassenunterführungs-

brücke. 27 Reisende ver-letzten sich, vier davon tödlich..


Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Die erste elektrische Lok Graubündens mit Baujahr 1912 ist die Ge 4/6 No 351. Im Jahr 1973 wird sie ausmustert. Die Lok ist zu anfällig und des-halb stationiert sie die Rhätische Bahn im Holz-schuppten Disentis. 1977 wird sie abgebrochen. Als Prototyp hätte die Lok 

meiner Meinung nach ei-

gentlich einen Ehrenplatz im Bahnmuseum Bergün verdient.

 


Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Warten auf den nächsten

Einsatz

 

 


Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Dieses Photo gefällt mir besonders, aufgenommen ca. in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Blick frei auf den Zug. Heute ist das nicht mehr möglich, denn wegen der Bahnhofhalle fehlt das Sonnenlicht und die er-höhten Perrons verdeckendie Räder des Zuges. Das

Krokodil No. 406 ist mit historischen Perso-nenwagen im Bahnhof Disentis eingetroffen. 


Privataufnahme, Photograph unbekannt
Privataufnahme, Photograph unbekannt

Mit den Personenwagen der ersten Stunde ist eine Bahnfahrt ein Vergnügen, allerdings kein konforta-bles. Die Geräuschkulisse beträgt einige Dezibel und das Sitzen auf den har-ten Holzbänken ist nach Kilometern ziemlich an-strengend. Anderseits war der Zug zu Anfangszeiten nie so schnell unterwegs. wie heute. Der vordere 2. Klasse Personenwagen ist der B2109.

 

 


Werkfoto SLM
Werkfoto SLM

Die Ge 4/4 I sind die ersten Elektroloks, welche ohne Stangenantrieb ausgerüstet sind. 1947 liefert die SLM vier Maschinen mit den Betriebsnummern 601-604.. Hauptsächlich im Schnellzugsdienst eingesetzt bewähren sie sich so gut, dass weitere sechs Loks bestellt werden. In untergeordnete Dienste verdrängt werden sie mit der Auslieferung der Ge 6/6 und der Ge 4/4 II.

Es lebe die Artenvielfalt, bei diesem Zug gleicht kein Personenwagen dem Anderen. Auch farblich bietet die Komposition so Manches: Grüncrème,  Grün, Rotcrème, Salon-wagen, moderner Leicht-bauwagen, alter Vierach-ser, Postwagen... und als Vorspann eine Ge 4/4, vergleichbar mit der Re 4/4 der SBB. Der Zug überquert den bekannten

Soliserviadukt talabwärts.

 

Verlag BVA Lausanne
Verlag BVA Lausanne

Widerum veröffentlicht der BVA Verlag eine sehr schöne Ansichtsarte der Einfahrtskurve unterhalb des Bahnhofs Disentis. Die Lokomotive wurde erst kürzlich ausgeliefert; sie sieht optisch fantas-tisch aus. Sehr gut ge-fallen mir die beiden Glasfenster an der Seite des Lokkasten. Die ersten beiden Wagen verkehren weiter nach Andermatt, gehören sie doch zum Rollmaterial der FO.

 

Verlag BVA Lausanne
Verlag BVA Lausanne

Beim Bau der Bergeller Kraftwerke benötigen die Rh.B stärkere Zugkräfte. Die Folge sind die Ge 6/6 Lokomotiven, welche die schweren Betonzügen (Mohrenköpfe) den Albula hochziehen. Die Lok Curia ist mit der Raetia der Prototyp dieser starken Maschinen (Baujahr 1958). Weitere fünf Lokomotiven folgen 1965. Die Raetia wurde bereits abgebrochen, die anderen 6 Loks sind zur Zeit in Landquart abgestellt.