Künzli Tobler u. Co Zürich
Künzli Tobler u. Co Zürich

Nachdem die Reisenden das liebliche Val Bever durchfahren haben, folgt an dessen Ende eine scharfe

Rechtskurve und der Zug fährt in den Bahnhof Bevers ein. Zum ersten Mal zeigt sich das Engadin in seiner Weite und man bekommt die Gewissheit, sein Ziel erreicht zu haben. Diese Aufnahme entsteht zur Zeit des vollumfänglichen Dampfbetriebes, noch vor dem Bau der Engadin Bahn im Jahr 1913.

Andr. Mathe, Fotograph Rosenegg-Rorschach
Andr. Mathe, Fotograph Rosenegg-Rorschach

Für diese Ansicht wählt And. Mathe eine bräun- liche Colorierung aus. Er photographiert Bevers in Richtung des Piz Surlej und Piz Rosatsch. In der Ebene fährt die Engadin Bahn, rechterhand vom Bahnhof trennt sich das Albulabahntrassee nach Spinas. Obwohl Bevers optimal durch die Rh.B 

erschlossen ist, hat sich hier der Tourismus eher dezent entwickelt.


Engadin Press Co. Verl.
Engadin Press Co. Verl.

Vermutlich ist dies eine der frühsten Ansichts-karte des Albulabahnbe- triebes. Eine gutbesetzte

Komposition wartet auf 

die Abfahrt nach Same-dan. Vorgespannt ist die

G 3/4 "Rhätia", welche mit Baujahr 1889 die älteste Lok Graubündens ist. Dem Zug sind auch Güterwagen angehängt; ich tippe, es ist ein Bau-zug mit vielen fleissigen

Streckenarbeitern.


Künzli Tobler u. Co. Zürich
Künzli Tobler u. Co. Zürich

Ein paar Jahre später veröffentlicht der Künzli Tobler Verlag eine Karte

der Engadin und Albula

Bahn. Alle Gleisanlagen sind bereits elektrifiziert. 

Vom Unterengadin her ist ein Personenzug mit der Ge 4/6 No. 352 eingetroffen; auf Gleis 1 überprüft der Lokführer nach strenger Fahrt über den Albula seine G 4/5 Dampflokomotive.


Für die Bahnhofanlagen konnten die Ingenieure das am besten geeignete Terrain auswählen. Auch ein Restaurant wird ge-baut und gegenüber des Aufnahmegebäudes das heimelige Buffet Crasta Mora. Die Ansichtskarte wird am 19. September 1904, ein Jahr nach der Albulabahn- Eröffnung nach Unterkulm gesendet.

 

Künzli & Tobler Zürich, gestempelt am 19. September 1904
Künzli & Tobler Zürich, gestempelt am 19. September 1904

Und hier kann man sich gemütlich hinsetzten und ein paar Augenblicke das Geschehen auf dem Bahn

hofplatz beobachten. Es ist ein gemütliches Buffet, das "Crasta Mora". Ideal, sich auch mit anderen Gästen über ihre Ferien-abenteuer auszutauschen oder von Einheimischen News über das Dorfleben Bevers zu erfahren. Mir gefällt die das Motiv der Aufnahme besonders gut.

 

Beretta e Luzzi Samaden, gestempelt 26. Juli 1912
Beretta e Luzzi Samaden, gestempelt 26. Juli 1912

Der vom Wehrli Verlag bezeichnete Engadin Ex-press" ist am Ziel ange-kommen. Die Aufnahme

wurde stark bläulich ein-gefärbt, für meinen Ge-schmack etwas zu blau und zu dunkel. Vermu- tlich sollte dadurch die winterliche Stimmung besonders hervorgehoben werden. Dem Engadin Express ist eine G 4/5 vorgespannt.

 

Wehrli AG Kilchberg Zürich
Wehrli AG Kilchberg Zürich

Engadin Press Co. Samaden und St. Moritz
Engadin Press Co. Samaden und St. Moritz

Eisenbahn - Romantik!  Munter fährt die Bahn

durch das tiefverschneite Val Bever in Richtung Spinas. Die Rauchfahne der G 4/5 kommt bei 

den Minusgraden beson-ders zur Geltung. Abge-

sehen von einigen Land-wirtschaftsgebäuden ist

das Val kaum besiedelt. Der Zug befindet sich nahe der Strassenüber-querung am Eingang des Tales


Gebr. Wehrli Kilchberg Zürich, gestempelt 13. September 1904
Gebr. Wehrli Kilchberg Zürich, gestempelt 13. September 1904

"Station Spinas im Beversertal"; so steht es auf der Karte angeschrieben Allerdings handelt es sich hier um Preda. Anhand der Berge und den 3 Geleisen ist dies ersichtlich.. Gemütlich beobachten die Herren, bis das Froilein all Ihre Päckchen erhalten hat. Eilig hat's hier niemand.

A & E. Reinhardt Chur - St. Moritz
A & E. Reinhardt Chur - St. Moritz

Hier sind wir definitiv in Spinas; aufgenommen vom Rh.B. Hausfotographen A.

Reinhardt. Er erhält den lukrativen Auftrag, den Bau der Albulabahn zu verfolgen und bildlich zu dokumentieren. Um näher am "Geschehen" zu sein,

verlegt er während der Bauzeit seinen Wohnsitz nach Filisur.

 


Origineller Gerüstewagen, welcher den Arbeitern als Hilfsmittel zur Tunnel-

Verkleidung dienlich war. Rechts davon befindet sich die alte Drehscheibe. Vom Tunnel- und Streckenbau ist einiges an Holz übrig-

geblieben.

 


Interessant, noch immer ist der Schmuck vom Eröffnungstag, den 1. Juli 1903 über dem Tunnelportal erkennbar. Es ist somit einer der ersten fahrplanmässigen Züge, selbst die Arbeiter bestaunen die neue Eisenbahn. Neben der Station liegt das Gasthaus Spinas, urkundlich zum ersten Mal erwähnt 1876 als Restaurant Suvretta . Hier kann man erholsame Tage verbringen, lecker essen und seiner Seele Gutes tun.